Donnerstag, 15. Oktober 2015

Andrew Keen: "Facebook ist unehrlich und schleimig"

"Ich störe mich nicht daran, dass Google inkompetent wäre, sondern daran, dass Google zu gut in dem ist, was es tut." - Andrew Keen 

In diesem Post widmen wir uns dem Interview von Andrew Keen, welcher Stellung über die negativen Auswirkungen der digitalen Revolution nimmt. Mit seinen Aussagen eckt er an. Hat er Recht und müssen wir vielleicht unser Handeln und Verhalten im Internet überdenken?

Bereits in der Einleitungsfrage wird seine Skepsis dem Internet gegenüber deutlich. Grundsätzlich ist er der Meinung, dass das Internet die Welt schlechter gemacht hat. Ein Beispiel hierfür stellt er mit dem Kodak und Instagram Vergleich auf, wobei Kodak 135'000 Mitarbeiter beschäftigte und Instagram nur 15. Solche Entwicklungen tragen gemäss ihm zur Krise auf dem Arbeitsmarkt bei. Hätte sich Kodak besser vorbereitet und auf solche Entwicklungen am Markt frühzeitig reagiert, hätte es unter Umständen anders herauskommen können. Das gleiche passiert mit dem SMS-Dienst. Wer schreibt heute noch SMS? Vor einigen Jahren enthielt ein kleines Abo 50 SMS. Seit es Whatsapp gibt sind es 1000 SMS. Und schon bald heisst es bye, bye SMS.

Nach Keen ist Google gefährlich, weil sie 90 Prozent der Internetsuche in Europa kontrollieren, unsere Daten nutzen, wissen wohin wir gehen und was wir machen. Wir können uns vorstellen, dass viele User sich des Datenklau nicht bewusst sind und sie damit für die Dienste von Google bezahlen. Umso wichtiger ist die Bewahrung der Privatsphäre. Facebook sei noch schlimmer und gefährlicher als Google, weil Mark Zuckerberg das ganze Internet in ein Facebook verwandeln will und den Menschen in Afrika Internet kostenlos anbietet, dass sich in Tat und Wahrheit als Facebook entpuppt.

Irgendwie scheint uns dieses Interview nicht wirklich glaubwürdig. Die Aussagen sind sehr häufig subjektiver Natur und verfügen auch nicht über profunde Zahlen oder Belege. Er behauptet zum Beispiel, dass normale Jobs wie Anwälte, Buchhalter und Ärzte verschwinden. Hier ist uns der Zusammenhang zum Internet nicht klar. Weiter schafft das Internet unserer Meinung nach auch viele Arbeitsstellen. Google beschäftigt ungefähr 53'000 Mitarbeiter weltweit.

Auf die Frage ob er auch Vorteile im Ganzen sieht, antwortet er unklar. Er sehe Vorteile vorallem in der Kommunikation und das Leben vieler Menschen wurde verändert. Im Gegenzug sagt er aber, dass Themen wie Ungleichheit, Arbeitsmarkt und Überwachung verschwinden. Diese Passage verstehen wir nicht, da er ja zu Beginn von einem 90 prozentigen Kontrolle von Google spricht. Dies würde die Überwachung eindeutig fördern und nicht verschwinden lassen.
Unserer Meinung nach gibt es weitere Wiedersprüche im Interview.

Wie oben bereits erwähnt,  hat Andrew Keen beim Thema Überwachung nicht unrecht. Das Internet bietet die Möglichkeit jeden zu überwachen. Wer sich irgendwo registriert oder ein App herunterlädt, muss sich bewusst sein, dass seine Daten für Marketingzwecke verwendet werden. Aber, was soll schon schlimmes passieren.



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